1. Gauschützenmeister gesucht
Schützengau Altdorf-Neumarkt-Beilngries steht vor der Auflösung

07.02.2024 | Stand 07.02.2024, 11:00 Uhr
Hans Peter Gleisenberg

Christian Kühn, Präsident des Bayerischen Sportschützenbundes, und Gerolf Ziegler (hinten), Präsident des Mittelfränkischen Schützenbundes, gemeinsam mit den Geherten und dem frisch gebackenen Gau-Ehrenschützenmeister Hans Spiegel (3.v.r.) Foto: Hans Gleisenberg

Dunkle Wolken brauen sich über dem Schützengau Altdorf-Neumarkt-Beilngries zusammen, denn bei der Generalsversammlung, im Bürgerhaus in Schwarzenbruck konnte kein Nachfolger für Hans Spiegel als 1. Gauschützenmeister gefunden werden.

Während alle anderen offenen Posten besetzt werden konnten, fehlt dem Schützengau das Oberhaupt, damit es weitergehen kann.

Hans Spiegel war maßlos enttäuscht



Spiegel, der sich nicht mehr zur Wahl stellte, war 37 Jahre in der Gau-Verwaltung tätig, davon 20 Jahre als zweiter und acht Jahre als 1. Gauschützenmeister. Der scheidende Gauschützenmeister war maßlos enttäuscht darüber, dass niemand ihm in seinem Amt nachfolgen wolle: „Unser Schützengau ist bestens aufgestellt, und auch die Corona-Wunden wurden nachhaltig geschlossen. Sogar die Mitgliederzahlen, vor allem im Jugendbereich, weisen erfreuliche Steigerungen auf. Der Schießbetrieb läuft wieder normal, Schützenfest und Gau-Ehrenabende sind bestens organisiert und finden großen Zuspruch. Gerade deshalb ist es mir ein Rätsel, dass keiner übernehmen will“, so Hans Spiegel in seiner Abschiedsrede.

Applaus für Hans Spiegel

Nach deren Ende gab es stehende Ovationen, „Bravo“-Rufe und minutenlangen Applaus für die Ehrenamtsleistung des Ebenrieder Schützen-Urgesteins.

Zu der Versammlung waren auch der Präsident des Bayerischen Sportschützenbundes, Christian Kühn, sowie der Präsident des Mittelfränkischen Schützenbundes (MSB), Gerold Ziegler, sowie neun Gauschützenmeister gekommen, um zum einen Hans Spiegel zu danken. Zum anderen, um als Motivatoren aufzutreten, um doch einen Nachfolger aus den Reihen der 49 von insgesamt 69 anwesenden Gau-Vereinen zu finden. Doch blieben die Appelle der Präsidenten Kühn und Ziegler erfolglos.

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Gerold Ziegler übernahm dann die Leitung der Neuwahl der Gauverwaltung, die nach Beschluss der Versammlung per Akklamation erfolgte. Nachdem der Posten des 1. Gauschützenmeisters nicht besetzt werden konnte, stellten sich auch die drei Stellvertreter nicht zur Wahl, wobei auch hier der 2. Gauschützenmeister Georg Baumgärtner sein Amt, aus Altersgründen niedergelegt hat.

Allerdings konnten die Posten der Sportleitung mit Silke Knetsch als Leiterin und ihren Stellvertretern Eva Pabstmann, Udo Högner und Heike Haschke, die gleichzeitig als Gaudamenleiterin fungiert, besetzt werden. Auch die beiden Gauschatzmeister Siegfried Walbert und Uwe Pamin sowie die Schriftführer Bastian Lang, der seinem Vater Hanspeter nachfolgt, und Stellvertreterin Anna Luisa Danusch und die Kassenprüfer plus fünf Beisitzer konnten einstimmig besetzt werden.

Als kommissarischer Leiter bis zum nächsten Walversuch am 9. März – der Ort ist noch offen – fungiert MSB-Präsident Gerold Ziegler, an dessen Seite Georg Harrer die Geschäfte führen wird. Ziegler machte unmissverständlich deutlich, dass ein Auflösung des Schützengaus bei erneut vergeblicher Suche unabwendbar sei.

Verdiente Schützen geehrt

Was für engagierte Schützenschwestern und Brüder im Gau ein Ehrenamt ausüben und dabei knapp 9000 Mitglieder bestens vertreten, wurde dann bei den Ehrungen deutlich.

So wurde Hans Spiegel zum Gau-Ehrenschützenmeister ernannt. Neue Ehrenmitglieder im Gau sind Georg Baumgärnter vom Post SV Neumarkt, der 16 Jahre als Schatzmeister und acht Jahre als 2. Gauschützenmeister im Amt war. Anton Gress SV Moorenbrun war 18 Jahre als 2. Gauschützenmeister tätig. Gerhard Mann, der bei den Burgschützen Stauf und dem SV Wolfstein Mitglied ist, kann man mit Fug und Recht als Sportminister des Verein bezeichnen. Insgesamt 45 Jahre war er als Gausportleiter, Rundenwettkampfleiter und Gestalter sowie Verwalter der Webseite des Schützengaus im Amt.

Weiter wurden Christine Frisch, Karl Ludewig, Frank Servidio, Klaus Krautwasser und nicht zuletzt Hanspeter Lang, der 18 Jahre als 1. Gauschriftführer tätig war, ausgezeichnet und mit Verdienstnadeln und Urkunden bedacht.

In seinem Schlusswort ging von Gerold Ziegler noch mal der eindringliche Appell an die Schützenfamilie, den drohenden Super-GAU, nämlich die Auflösung des Schützengaus durch die Neubesetzung des 1. Gauschützenmeister-Postens doch noch abzuwenden.