Regionalliga-Krimi
DJK Vilzing siegt in letzter Sekunde – Tür um direkten Ligaverbleib weit offen

21.05.2023 | Stand 14.09.2023, 23:59 Uhr
Thomas Mühlbauer
Ganz nahe am Ziel: Die DJK Vilzing feiert ihren dringend benötigten Sieg gegen den TSV Buchbach. Auch Konkurrent Ansbach hatte gewonnen und steht vor dem letzten Spiel nun einen Punkt hinter den Vilzingern auf dem Relegationsplatz. −Foto: Fotos: Simon Tschannerl

Was war das für ein Fußballkrimi. 95 Minuten stand es zwischen der DJK Vilzing und dem TSV Buchbach 0:0. Dann kam Jim-Patrick Müller und traf mit der Pike zum 1:0 (0:0) Sieg. Das Stadion flippte aus, auf der DJK-Bank hielt es keinen mehr. Spieler, Ersatzspieler und das Trainerteam rannten auf Müller zu und begruben ihn jubelnd unter sich. Schiedsrichter Elias Tiedeken pfiff die Partie erst gar nicht mehr an.

Bis zu jenem Zeitpunkt rannte die DJK unermüdlich an, denn die Vilzinger mussten unter allen Umständen gewinnen, um die Chance auf den direkten Verbleib in der Regionalliga zu wahren. Nun wartet am nächsten Samstag das „Endspiel“ in Illertissen.

In der Anfangsphase, wie über die gesamte erste Hälfte, mussten die Vilzinger viele Standardsituationen wegverteidigen. In der 10. Minute setzte sich Tiefenbrunner über die Außenbahn durch, seine Flanke fand Pirner, der zog ab, doch Buchbachs Keeper Steer parierte zur Ecke. Diese brachte erneut Gefahr, Jünger rauschte um Haaresbreite am Ball vorbei.

Mittlerweile lief die 22. Minute, als die DJK zu einem brandgefährlichen Konter ansetzte. Nach einer Buchbacher Ecke fing Putz den Ball ab, warf ihn direkt weiter in den Lauf von Kouame, der seine Schnelligkeit ausspielte und auf das TSV-Tor zulief, doch Muteba sprintete Kouame hinterher, holte ihn noch ein und störte ihn beim Abschluss entscheidend, sodass es nur Ecke für die Vilzinger gab.

Putz parierte gegen Schmit

In der 35. Minute war DJK-Keeper Max Putz das erste Mal gefordert. Bei einem Freistoß kam Leon Schmit am Strafraumeck zum Kopfball, zog die Kugel aufs lange Eck, doch Putz tauchte ab und parierte zur Ecke. In der 40. Minute die nächste gute Möglichkeit der Vilzinger zur Führung: Müller brachte einen Freistoß flach und scharf vor das TSV-Tor, doch Tobias Hoch verpasste knapp. In der 45. Minute begab sich der TSV noch einmal nach vorne, doch am DJK-Strafraum war Schluss. Der Vilzinger Konter hatte es in sich. Müller schickte Hoch auf die Reise, dieser zog in den Strafraum und probierte es auf elf Metern mit einem gefühlvollen Lupfer über TSV-Keeper Steer, doch der Ball ging um Haaresbreite am Pfosten vorbei. Eine DJK-Führung wäre zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient gewesen. Der zweite Abschnitt begann mit einem Ballverlust von Schröder (47.), der TSV schaltete schnell um, doch der finale Pass in die Spitze misslang, sodass Putz rund 30 Meter vor seinem Tor klären konnte. Beide Seiten schnauften nun durch. Es dauerte bis zur 58. Minute, ehe der TSV in Führung hätte gehen können. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß war Schmit der DJK-Abwehr entwischt, Christian Kufner holte ihn ein und störte ihn beim Abschluss. Der Ball wurde zur Vorlage für Sztaf, der ihn nicht richtig traf. Das Tor wäre leer gewesen.

DJK erhöhte noch einmal den Druck

Die DJK Vilzing erhöhte den Druck. Nach Vorlage von Jünger konnte der Kopfball von Chrubasik gerade noch auf der Linie geklärt werden (67.). In der 69. Minute setzte sich Kouame gegen zwei Gegenspieler durch, bediente Müller, der den Ball knapp drüberschlenzte. Drei Minuten späte hatten die Huthgartenkicker die nächste dicke Chance, doch Mario Kufner setzte das Leder über das Tor. In der 77. Minute sah Buchbachs Muteba nach einem Wortwechsel mit dem Schiri Gelb-Rot. DJK-Coach Eibl reagierte, nahm Mario Kufner heraus und brachte mit Stowasser einen zusätzlichen Angreifer. In der 83. Minute hatte die DJK Glück, dass Ammari nur die Latte traf. Die Vilzinger rannten weiter an, hatten Chancen fast im Minutentakt. Dann kam die sechste Minute der Nachspielzeit mit dem erlösende n Treffer von Jim-Patrick Müller zum 1:0.

Das sagen die Trainer

Josef Eibl (DJK Vilzing): „Das ist nicht in Worte zu fassen. Wir haben immer an uns geglaubt. Aber wir haben noch nichts erreicht. Jetzt müssen wir nächste Woche liefern. Wir haben gewusst, dass wir gewinnen müssen. Aber es war auch eine Gratwanderung, gegen einen guten Gegner frühzeitig aufzumachen. Die 96. Minute war Extase pur. Das sind Glücksgefühle. Für so etwas ist man Trainer, aber lang hält man das nicht aus, wenn man so zittern muss.“

Uwe Wolf (TSV Buchbach): „Ich habe meiner Mannschaft gesagt, wir wollen defensiv so stehen, wie es die AS Rom in Leverkusen gemacht hat. Das haben wir bis zur letzten Sekunde gut umgesetzt.“