EVR Liveticker
Die Eisbären gehen wieder leer aus

Null-Punkte-Wochenende: Eisbären ziehen trotz guter Leistung auch beim Überzahl-Festival in Memmingen den Kürzeren.

28.11.2021 | Stand 15.09.2023, 22:47 Uhr
Xaver Tippmann (in Weiß) packt gegen den Ex-Regensburger und jetzigen Memminger Ludwig Nirschl zu. −Foto: Erwin Hafner

Null-Punkte-Wochenende für die Eisbären des EV Regensburg in der Eishockey-Oberliga Süd: Nach zwei spielfreien Wochenenden, zuletzt aus Corona-Gründen, folgte auf die 3:6-Heimniederlage gegen Weiden am Freitag im nächsten Spitzenspiel am Sonntag bei den Indians aus Memmingen vor 486 Zuschauern eine weitere Niederlage mit 4:6 (1:2, 1:2, 2:2). „Wir haben Memmingens Powerplay nicht unter Kontrolle bekommen“, kommentierte Eisbären-Trainer Max Kaltenhauser. „Aber es war war eine Steigerung zum Freitag.“

Personell nahezu unverändert gegenüber dem Weiden-Spiel gingen die Eisbären das nächste schwere Spiel gegen einen Gegner an, der sich im Sommer namhaft mit DEL-Spielern wie Jaroslav Hafenrichter oder Petr Pohl verstärkt hatte. Die Regensburger boten nur statt Lukas Wagner, der in der U 20 bei den Spielen bei Division-I-Spitzenreiter Mannheim (1:5 und 2:4) an allen drei Treffern beteiligt war, Tom Schwarz auf.

Die Memminger hatten seit dem 4:6 in Regensburg am 22. Oktober bei 22 Zählern alle acht Spiele gewonnen und auch alle bisherigen sechs Heimpartien erfolgreich gestaltet. Das Kaltenhauser-Team fand bestens ins Spiel. Früh hatte Erik Keresztury gegen Indians-Torwart Marco Eisenhut, der 2014/15 zwei Spiele im Eisbären-Trikot bestritt, das erste Tor auf dem Schläger. Doch die Gastgeber machten das 1:0 angesichts der Gäste-Dominanz fast aus dem Nichts, als Verteidiger Leon Kittel von der blauen Linie mit einem Schlenzer Eisbären-Keeper Patrick Berger überwand.

Schläger bricht, Puck im Tor

Die Regensburger blieben bestens im Spiel, hatten beim Lattentreffer von Richard Divis in Überzahl aber Pech (14:52). Dann schaffte es aber auch bei den Eisbären ein Defensivmann, sich in die Torschützenliste einzutragen. Jakob Webers Schuss, bei dem sein Schläger brach, fand den Weg an Eisenhut vorbei zum 1:1 (15:36). Matteo Stöhr hatte bei seinem Solo 132 Sekunden vor Drittelende die Führung auf dem Schläger, doch stattdessen ging es mit einem Rückstand in die Kabine, weil Alec Ahlroth 20 Sekunden vor der ersten Pause ebenfalls in Überzahl traf.

Für die Eisbären monierten erst Kapitän Nikola Gajovsky, dann Trainer Max Kaltenhauser vergeblich bei den Schiedsrichtern Christian Perlitz und Daniel Todam aus Ratingen und Krefeld, dass die vorangegangene Stoppaktion der Scheibe nicht regelkonform gewesen wäre.

Für über zehn Minuten des zweiten Drittels nahmen dann die Memminger das Heft in die Hand und spielten als zweitstärkstes Powerplay-Team der Liga mit einer Quote von über 27 Prozent auch beim 3:1 ihre Stärke aus. Sergej Topol drehte mit dem Puck am Schläger einen Kreis und wuchtete sie danach ins Tor (25:01). Die Eisbären freilich – jetzt mit Matteo Stöhr für Andrew Schembri neben Gajovsky und Divis – zogen nach, nachdem sie zurück ins Spiel gefunden hatten. Und zeigten ebenfalls Überzahlqualitäten: Divis markierte den Anschluss (33:54).

Serienweise Überzahltore

Drei Minuten später aber legte Memmingen das fünfte Überzahltor des Tages nach: Wie schon bei Topols 3:1 saß Schembri auf der Strafbank, als Matej Pekr den Puck in die Maschen hämmerte. Das bedeutete die Hypothek eines Zwei-Tore-Rückstandes für die letzten 20 Minuten.

Schon beim letzten direkten Vergleich in Regensburg hatten die Eisbären einen Vier-Tore-Rückstand gedreht. Als Divis bei seinem zweiten Treffer den Puck nach 44:49 Minuten nach einem Abspraller ins Netz drosch, waren die Eisbären wieder dran. Schembri hatte den Ausgleich auf dem Schläger (50.), aber Indians-Goalie Eisenhut war bei allem Drängen nicht zu überwinden – auch nicht von Gajovsky in neuerlicher Überzahl (54:50). Und dann entschied Pekr das Match – selbstredend in Überzahl (58:01). Und so durfte bei Memmingen in den letzten 18,8 Sekunden der 51-jährige Ersatzmann Ralf Weinl, der zuletzt in der Landesliga 2004 im Tor stand, noch ins Tor, der prompt noch vierte Eisbären-Tor durch Heger hinnehmen musste.

Die Statistik: Memmingen – Regensburg 6:4 (2:1, 2:1, 2:2)

ECDC Memmingen Indians: Eisenhut (59:42 Weinl) – Svedlund, Kittel; Kasten, Raab; Schirrmacher, Bergen; Stange – Pekr, Topol, Hafenrichter; Pohl, Huhn, Nirschl; Hofmann, Ahlroth, Pfalzer; Abstreiter

Eisbären Regensburg: Berger – Gulda, Heider; Weber, Tippmann; Bühler, Schütz; Schiller – Schembri, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Heger; Stöhr, Kroschinski, Schwamberger; Schwarz, SchmidtTore: 1:0 (8:18) Kittel (Hafenrichter-Pohl), 1:1 (15:37) Weber (Heger-Tippmann bei 5-4), 2:1 (19:40) Ahlroth (Pekr-Svedlund bei 5-4), 3:1 (25:01) Topol (Svedlund-Hafenrichter bei 5-4), 3:2 (33:54) Divis (Gulda-Gajovsky bei 4:3), 4:2 (36:55) Pekr (Svedlund-Hafenrichter bei 5-4), 4:3 (44:49) Divis (Gulda-Stöhr), 5:3 (58:01) Pekr (Hafenrichter-Pohl bei 5-4), 6:3 (59:41) Pohl (Svedlund-Topol bei 5-4), 6:4 (59:52) Heger (Weber-Keresztury)Schiedsrichter: Christian Perlitz/Daniel Todam. – Zuschauer: 486. – Strafminuten: 16 –16