Schach
Kelheimer Weihnachtsopen bietet turbulentes Finale

02.01.2023 | Stand 02.01.2023, 14:00 Uhr
Rückkehr: Zum ersten Mal seit 2019 fanden die Wittelsbacher Weihnachtsopen wieder in Präsenz statt. −Foto: Roland Neumeier

Zwischen Weihnachten und Silvester war Kelheim fest in der Hand der Schachspieler. Während auf der Donau die nationalen Titelkämpfe (DVM) der Altersklasse U14 stattfanden, tummelten sich im Hotel Dormero knapp 170 Teilnehmer der 9. Wittelsbacher Weihnachtsopen (WWO).

Pandemiebedingt fand die Veranstaltung zum ersten Mal seit 2019 wieder in Präsenz statt. Ein Großmeister (GM), ein internationaler Meister (IM), eine internationale Meisterin der Damen (WIM) und etliche Fide-Meister (FM) gingen neben starken Vereinsspielern an den Start. Insgesamt waren über 240 Schachspieler gleichzeitig in Kelheim im Einsatz. Pünktlich schickte Turnierleiter und Hauptschiedsrichter Simon Pernpeintner das Feld auf die sieben Runden lange Reise und von Beginn an setzten sich die starken Titelträger an die Spitze. Aber es gab auch Überraschungen im mit 4000 Euro Preisgeld ausgelobten Turnier: Sebastian Böhme vom SC Erlangen 48/88 mischte munter vorne mit, trotzte Großmeister Petr Neuman ein Remis ab – und auch der Kelheimer Lokalmatador Stephan Gießmann kämpfte in aussichtsreicher Position.

Am letzten Tag wurde das Klassement entscheidend durcheinander gewürfelt: An der Spitze des Hauptturniers konnte FM Thomas Höfelsauer dem an Position eins gesetzten bisherigen Tabellenführer Petr Neuman den Gesamtsieg im Schlussspurt noch entreißen.

Die Feinwertung entscheidet

Dazu bedurfte es keines Fehlers des tschechischen Großmeisters – sowohl Höfelsauer als auch Neuman hielten sich in der letzten Runde schadlos – der Fide-Meister vom SK München Südost konnte schlicht die um einen halben Punkt bessere Feinwertung vorweisen

Der Vizetitel ging an Neuman, Rang drei holte sich Roland Gruber von der SG Post/Süd Regensburg aus der Region. Vierter wurde Patrick Boos vom SV Worms 1878 vor Überraschungsmann Böhme. Bester Kelheimer Spieler war Stephan Gießmann auf Rang sechs. Gießmann mischte bis zum Schluss um den Gesamtsieg mit. In der letzten Runde unterlag der Stratege von Ausrichter SK Kelheim jedoch dem Turniersieger Höfelsauer. Abgesehen von den Preisen für Platzierungen gab es auch Ratingpreise. Dabei machten die Akteure vom SK Kelheim eine gute Figur: Citra Bangsa-Giesen holte den Preis für den besten Teilnehmer bis 1600 DWZ. Arne Deschler gewann den Preis bis 1800 DWZ.

Darüber hinaus schnappte sich Manfred Mitschka vom SK Neuburg den Preis bis 1700 DWZ, Olena Kosovska vom SG Grün-Weiß Dresden den bis 1900 DWZ und Wolfgang Bunk vom SC Bavaria Regensburg den 2100er. Es wurden auch Wertungen in unterschiedlichen Altersklassen ausgespielt.

Meister beweisen ihre Klasse

Die Auszeichnung für den besten Senior ging an IM Alexander Maier vom MSA Zugzwang 82. Die Damenwertung gewann WIM Vera Medunova vom SK Rothenburg. Die Prämie für den besten Jugendlichen eroberte Patrik-Robert Maruntis vom Münchener SC 1836 vor Teamkollegin Maria Tsakona und Seryozka Schalaev vom SC Jäklechemie.

Im Begleitturnier für Spieler mit weniger als 1300 DWZ holte Georg Kappeler – Kappelers Verein SK Marburg 1931/72 war wegen der nebenan auf den Donauschiffen stattfindenden deutschen Vereinsmeisterschaften U14 in Kelheim – den Gesamtsieg. Es folgten der vereinslose Jonas Wagner, der bei seiner Turnierpremiere auf dem zweiten Platz landete, und Kirill Avhopulo, ebenfalls vom SK Marburg 1931/72. Bester Kelheimer war Sebastian Rothe auf Platz neun.

Ausrichter SK Kelheim hatte mit 163 Schachstrategen im Hotel Dormero annähernd die maximale Teilnehmerzahl von 170 bei den Wittelsbacher Weihnachtsopen erreicht.