Bayernliga
ASV Neumarkt rutscht auf einen Relegationsrang ab

09.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:22 Uhr
Lothar Röhrl

„Ich bin sehr enttäuscht. Wir sind für den Aufwand, den wir betrieben haben, nicht belohnt worden.“ Als ASV-Trainer Dominic Rühl unserer Zeitung das zur besten Sonntags-Frühschoppenzeit gesagt hatte, klang das sicher nicht anders als 16 Stunden zuvor. Da hatte es den Abpfiff des Auswärtsspiels des ASV Neumarkt bei Jahn Regensburg II gegeben. Damit stand ein 1:3 (0:0) fest, das nicht nur Konsequenzen für die Tabellenlage der Rühl-Elf hatte.

Dabei habe es so gut begonnen, meinte Rühl im Nachgespräch. „Wir haben ein Super-Pressing gespielt. Wir haben die Regensburger nicht zur Entfaltung kommen lassen. Uns wurde ein klarer Elfmeter versagt.“ Das mit dem „Elfer“ bezog Rühl auf die Szene, als Christian Schrödl im Strafraum gefällt worden war. „Das war ein solch heftiger Schlag auf den Knöchel, dass wir den bis zu uns draußen gehört haben.“

Schlüsselspieler raus

Die Schlüsselszene dieses Spiels war aus Rühls Sicht eine andere: Sie ereignete sich nach gut 25 Minuten, als sich Rechtsverteidiger Philipp Majewski bei einem Pressschlag eine böse Verletzung an den Adduktoren (Muskelfaserriss) zugezogen hat.

Der ungekrönte Dominator auf rechts war damit aus dem Spiel: Das sollte sich im weiteren Verlauf der Partie noch entscheidend auswirken. Denn Regensburg führte immer öfter seine Angriffe über die rechte Abwehrseite der Neumarkter. Mit Majewski ist die mit Leon Gümpelein, Christian Bulinger, Marc Müller, Leon Schoen und Alexander Braun schon vor dem Spiel prominent besetzte Verletztenliste noch länger geworden. Rühl befürchtet, dass Majewski erst wieder in der Rückrunde zur Verfügung stehen kann.

Und dennoch: Nach der letztlich klaren Niederlage sah es lange nicht aus. Erst recht nicht, als die Neumarkter in der 51. Minute in Führung gingen.

Ein Traumtor von Mjaki

Dominic Rühl schwärmte: „Das war ein Traumtor: Nick Guttenbergers Abschlag landete bei Christian Schrödl, der passte unverzüglich auf Selim Mjaki und der traf aus 25 Metern mit seiner Direktabnahme.“ Dann aber sei erneut ein Phänomen aufgetreten, das Rühl bei seiner Mannschaft nicht zum ersten Mal erleben musste: „Wir sind aus dem Rhythmus gekommen, weil wir wieder Angst bekommen haben, etwas zu verlieren.“

Rühl meinte damit den Effekt, der sehr frei mit dem Spruch „Und schon wieder hat das Murmeltier gegrüßt“ umschrieben werden kann: Das 1:1 in der 60. Minute hätte seine Mannschaft vielleicht noch weggesteckt. Das 1:2 fünf Minuten später habe laut Dominic Rühl „wie ein Nackenschlag gewirkt“.

Danach kam es nicht mehr zum Aufbäumen der Neumarkter gegen die Niederlage. Damit rutschte der ASV erstmals in dieser Saison auf einen Platz, der nicht automatisch Klassenerhalt bedeutet.