Bayernliga
ASV: Selbstbewusst ins Derby

Für Neumarkts Trainer Leidl ist das Spiel in Feucht ein Highlight. Zeidler-Coach Florian Schlicker musste sich zuletzt ärgern.

28.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:32 Uhr
Im Hinspiel setzten sich die Spieler des ASV Neumarkt (weiß) verdient mit 2:0 gegen den 1. SC Feucht durch. −Foto: Hans Gleisenberg

Florian Schlicker ist ein Mann direkter Worte. Der langjährige Spieler und Trainer des SV Seligenporten steht seit 2018 als Coach beim 1. SC Feucht in der Verantwortung, führte in dieser Zeit das Team von der Landes- in die Bayernliga und hat seither zumeist viel Freude an seiner Mannschaft. Nicht so allerdings beim Gastspiel seiner Feuchter am vergangenen Dienstag bei Bayern Hof.

„Das war von meiner Mannschaft eine Katastrophe, da hat von der Einstellung über den Willen bis hin zur Spielfreude nichts gepasst. Das war eine düstere Vorstellung“, kritisiert Schlicker den Auftritt seines Teams bei der 0:1-Niederlage in Oberfranken.

Seine Spieler hätten gewiss etwas gutzumachen, findet Schlicker. Aus seiner Sicht am besten gleich heute Abend, wenn die Feuchter den ASV Neumarkt zum Bayernliga-Duell zu Gast haben (19 Uhr). Das Hinspiel hat „Schlicko“ in unschöner Erinnerung, verlor der SC Feucht doch damals völlig verdient mit 0:2 am Deininger Weg.

Die Vorfreude auf das Bayernliga-Derby der beiden Aufsteiger trübt das allerdings nicht, im Gegenteil: „Der ASV ist ein Team, das, ähnlich wie wir, sein Heil in der Offensive sucht. Ich hoffe, es wird ein schönes Fußballspiel“, sagt Schlicker, dem dafür allerdings etliche Spieler seines Kaders nicht zur Verfügung stehen werden.

König fehlt Rot-gesperrt

Die ohnehin angespannte Personalsituation verschärfte Feuchts Toptorjäger Stephan König, der sich in der Nachspielzeit der Partie in Hof wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte einhandelte. „Das hat zu unserem Auftritt dort super dazugepasst“, übt sich Schlicker in Sarkasmus.

Beim ASV Neumarkt herrscht vor dem Aufsteiger-Duell gut Laune, kein Wunder, gewann die Mannschaft doch zuletzt zwei Partien in Folge in beeindruckender Manier. Die Spieler fahren selbstbewusst nach Feucht, und bis auf Langzeitverletzte wie Kapitän Alex Braun sind beim ASV alle Kicker einsatzbereit. Coach Kevin Leidl sieht seine Mannschaft gut vorbereitet: „Die Trainingswoche war sehr gut, wir sind sehr gut drauf.“

Kein Wunder also, dass sich der ASV-Übungsleiter auf „ein sehr schönes Spiel“ freut, das für Leidl „ein Top-Derby und ein Highlight für uns als Mannschaft sowie für mich persönlich ist“. Immerhin kickte der 30-Jährige elf Jahre lang bei den Zeidlern. „Ich habe dort die besten und die schlechtesten Jahre des Vereins miterlebt, den ich wie einen zweiten Heimatverein sehe“, erzählt Leidl, der mit einer deutlich verbesserten Feuchter Mannschaft im Vergleich zur Hof-Niederlage rechnet. „Feucht ist eine taktisch gute Mannschaft, die mit allen Wassern gewaschen ist und weiß, worauf es ankommt“.

Die Grundtugenden sind gefragt

Zunächst einmal auf die Grundtugenden wie Motivation, Leistungsbereitschaft und Disziplin. Diese erwartet Leidl immer von seinen Spielern. Auch, wenn es wie gegen Feucht aus sportlicher Sicht vermeintlich um nicht mehr viel geht. „Wir wollen immer gewinnen. Das ist unser Anspruch“, sagt Leidl und liegt damit ganz auf der Wellenlänge seines Kollegen Florian Schlicker.

„Wenn wir Fußball spielen, dann wollen wir gewinnen, ganz klar. Egal, ob der Terminplan eng ist oder der Kader klein, da muss man die Arschbacken zusammenkneifen und durch“, findet Feuchts Trainer.