Trainerwechsel
BSC Woffenbach: Wagler soll Schwung von außen bringen

26.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:19 Uhr
Dirk Wagler coachte zuletzt den TSV Buch, ab Sommer wird er beim BSC Woffenbach an der Seitenlinie stehen. −Foto: Sportfoto Zink

Die Fußballer des BSC Woffenbach wollen raus aus ihrer sportlichen Dauerkrise. Ein Um-, ja Aufschwung soll her, die Freude am Kicken zurückkommen, ein Ruck in der Mannschaft und der Abteilung erfolgen.

Entscheidend bei diesem Vorhaben mithelfen soll Dirk Wagler, der ab Sommer als Cheftrainer der Woffenbacher fungieren wird. Das Engagement des 38-Jährigen, der bis Anfang November 2022 den Landesligisten TSV Buch trainierte, gilt auch für die Kreisliga, in welche der (Noch)-Bezirksligist aller Wahrscheinlichkeit absteigen wird.

Götz lobt Gespräche mit Wagler

„Die Gespräche waren von Beginn an sehr angenehm. Der Trainer macht einen super kompetenten, sympathischen und netten Eindruck und passt zu unserem Verein“, sagt BSC-Spielleiter Sebastian Götz. Auf Nachfrage schiebt er dann noch einen ganz entscheidenden Grund für Waglers Verpflichtung nach: „Das Gute ist, er kommt von außerhalb des Vereins.“ Tatsächlich ist Wagler nach den Coaches Thomas Emra (aktuell), Daniel Wastl und Andreas Nigl der erste Trainer seit Jahren, der bislang keinerlei BSC-DNA in sich trägt.

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Damit geht er völlig unbelastet zu einem Verein, der im Frühjahr 2023 in einem sportlichen und emotionalen Tief steckt. Zur Erinnerung: Diesen Sommer wird es vier Jahre her sein, dass die Fußballer des BSC Woffenbach den Aufstieg in die Landesliga feierten –ein riesiger Erfolg für den Neumarkter Stadtteilverein.Lange ist‘s her.

Seitdem gab es auf dem Sportpark zur Au aus fußballerischer Sicht kaum Grund zum Jubeln, im Gegenteil: Erst wirbelte 2020 die Corona-Pandemie den Spielbetrieb durcheinander, brachte ihn lange Zeit zum Erliegen. Dann folgte im Vorjahr der verdiente Abstieg in die Bezirksliga Mittelfranken Süd. Nachdem in der aktuellen Runde ebenfalls zu selten die Ergebnisse stimmen, wird die nächste Spielzeit ziemlich sicher in der Kreisliga absolviert werden müssen.

Wagler erhielt Versprechen der BSC-Spieler

Den künftigen Trainer ficht das nicht an. Für seine Zusage sei aber ausschlaggebend gewesen, dass „die aktuelle Mannschaft zusammenbleibt. Das war mir wichtig, und darauf haben mir die Spieler in den Gesprächen auch ihr Wort gegeben“. Denn Wagler, der im wirklichen Leben als Polizist seinen Lebensunterhalt verdient und Vater zweier schulpflichtiger Kinder ist, sieht im Kader der Woffenbacher Potenzial. Dieses konnte er im Vorjahr hautnah sehen, als er noch Trainer in Buch war und der BSC dort 3:0 gewann.

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Woran es dem Woffenbacher Team seiner Ansicht nach vor allem fehle, ist die Tiefe im Kader. „Da müsste man sich etwas breiter aufstellen, um Ausfälle, die in jeder Saison dazugehören, besser auffangen zu können“, sagt der gebürtige Sachse, der mittlerweile mit seiner Familie in Wendelstein lebt.

Dass er sich letztlich für den BSC entschieden hat, liegt auch daran, dass ihm der Verein in den Gesprächen mit den Verantwortlichen als „sehr unaufgeregt und bodenständig“ erschienen ist. Ein gravierender Unterschied zu seiner Vorgängerstation TSV Buch, wo das Umfeld der Knoblauchsländer eher zu r Hysterie neigt. Zudem hätten die Unterredungen mit den Woffenbacher Spielern gezeigt, dass „die Stimmung im Team intakt ist“, den sportlich frustrierenden Monaten und Jahren zum Trotz.

Wagler will in Woffenbach die Freude zurückbringen

Nun gelte es gemeinsam wieder eine Euphorie zu entfachen, damit die Freude am Fußball zurückkehre. Wagler hat seinen Blick dabei schon auf die kommende Kreisligasaison gerichtet. Hier gelte es zunächst sich als Team aus einer stabilen Grundordnung heraus in der neuen Spielklasse zu finden und zu etablieren.

Dann werde man sehen, was sportlich möglich sein wird.