Jahn vs. HSV
Der HSV jubelt im Jahnstadion

Jahn Regensburg und der Hamburger SV liefern eine unheimlich unterhaltsame Partie – und eine dramatische Schlussphase.

22.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:37 Uhr
Carlo Boukhalfa (links) gelang der zwischenzeitliche Ausgleich gegen den HSV. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Trotz einer guten Leistung stand Fußball-Zweitligist SSV Jahn Regensburg am Samstagnachmittag mit leeren Händen da. Der Hamburger SV feierte vor 13252 Zuschauern einen wahnsinnig unterhaltsamen 4:2 (1:0)-Sieg im Jahnstadion und wahrt damit seine Restchance in Sachen Aufstieg. Die Oberpfälzer bleiben dagegen bei 39 Punkten und können den Klassenerhalt nun erst am nächsten Spieltag auch endgültig rechnerisch fix machen.

Miro Muheim (23.) brachte die Gäste aus der Hansestadt mit einem Sonntagsschuss glücklich in Führung. Der Jahn schaffte es nicht, ein klares Chancenplus in der ersten Halbzeit in Tore umzumünzen. Carlo Boukhalfa (46.) war nach der Pause nach einem Hamburger Schnitzer zur Stelle. Anssi Suhonen (66.) erzielte den zweiten Weitschusstreffer für die Hamburger. In einer dramatischen Schlussphase gelang den Regensburgern erneut der Ausgleich. Andreas Albers (88.) bewahrte vom Elfmeterpunkt die Nerven. Das letzte Wort hatte aber der HSV. Josha Vagnoman (90.) schoss zum 3:2 ein. David Kinsombi machte in der Nachspielzeit per Strafstoß den Deckel drauf.

MZ-Reporter Felix Kronawitter mit einer Analyse zum Spiel:

Frischer Dreierpack in Startelf

Jahn-Coach Mersad Selimbegovic rotierte nach dem 1:1 in Rostock auf drei Positionen. Neben Carlo Boukhalfa kehren Jan-Niklas Beste und Steve Breitkreuz nach abgesessener Sperre zurück in die Anfangsformation. Dafür mussten Jan Elvedi, Leon Guwara und David Otto weichen.

Es war eine unglaublich unterhaltsame Partie. Der Jahn startete schwungvoll. Nach rund zehn Minuten standen 8:0 Torschüsse zu Buche. Was fehlte? Ein Regensburger Tor. Das hätten Sie sich verdient gehabt. Hamburgs Keeper Daniel Heuer Fernandes reagierte stark gegen Nicklas Shipnoski (1.+5.), Max Besuschkow (2.) und Benedikt Saller (11.). Nach einer Viertelstunde zeigte sich der HSV ein erstes Mal gefährlich vor dem Regensburger Tor. Ein abgefälschter Schuss von Robert Glatzel landete vor den Füßen von Moritz Heyer, der aber vorbei schoss. Dann wurde es jeweils brenzlig, weil sich beide Keeper einen Schnitzer leisteten. Glatzel blockte Meyers Abwuf ins Toraus (21.). Heuer Fernandes schoss erst einen Mitspieler an, war dann aber vor Besuschkow zur Stelle (22.).

Muheim trifft genau in den Winkel

Muheim präsentierte im Gegenzug einen Sonntagsschuss am Samstagnachmittag. Saller grätschte ins Leere. Der Hamburger zog aus 20 Metern halblinks ab und traf genau in den Winkel. Meyer musste sich bei einem Glatzel-Schuss strecken (28.). Vor der Pause wurde es dann weniger ereignisreich.

Einen Hamburger Schnitzer bestraften die Regensburger gnadenlos. Heyers Rückpass war zu kurz geraten. Shipnoski spritzte dazwischen. Dessen Schuss konnte Heuer Fernandes noch parieren, im Rückraum war aber Boukhalfa zur Stelle. Scott Kennedy verhinderte den erneuten Rückstand, indem er auf der Linie klärte (54.). Dann kassierte der Jahn aber erneut einen Gegentreffer durch einen Fernschuss. Suhonen fasste sich aus knapp 20 Metern ein Herz und traf platziert ins Eck. Meyer streckte sich vergeblich.

Der eingewechselte Aygün Yildirim verpasste den Ausgleich. In Heuer Fernandes fand er seinen Meister (72.). Der Jahn drängte auf das 2:2. Albers köpfte drüber (74.). In der Schlussphase wurde es dramatisch. Yildirim wurde im Strafraum zu Fall gebracht. Albers schnappte sich den Ball und verwandelte souverän. Während die Regensburger Fans noch jubelten, klingelte es schon wieder im Jahn-Tor. Nach Vagnomans Treffer stürmten selbst die Ersatzspieler des HSV vor Freude aufs Feld. Kinsombi setzte via Strafstoß den Schlusspunkt.

Hier gibt es den Liveticker zum Nachlesen: