SSV Jahn Regensburg
Der SSV Jahn kassiert einen Dämpfer

Beim Wiedersehen mit Hansa Rostock gehen die Regensburger in Führung. Am Ende jubeln aber erneut die Hanseaten.

05.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:29 Uhr
Benedikt Saller (rechts) und der Jahn hatten erneut das Nachsehen gegen Rostock. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Der SSV Jahn Regensburg hat es am Samstagnachmittag verpasst, die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga vom FC St. Pauli zurückzuerobern. Knapp eineinhalb Wochen nach dem bitteren Pokal-Aus gegen Hansa Rostock hatten die Oberpfälzer, die eine Führung verspielten, auch in der Liga vor 8618 Zuschauern im Jahnstadion das Nachsehen. Das 2:3 (1:0) bedeutete die erste Heimniederlage für den SSV, der aber dennoch als Zweiter in die Länderspielpause geht.

Dabei hatte es anfangs noch danach ausgesehen, als könnte es gut klappen mit der erhofften Revanche für die Regensburger, bei denen der ehemalige Geschäftsführer Christian Keller vor dem Anpfiff mit emotionalen Worten nun auch offiziell von Jahn-Präsident Hans Rothammer verabschiedet worden war. Sarpreet Singh (34.) hatte den Jahn, bei dem Joel Zwarts startete und der wieder fitte Andreas Albers vorerst nur auf der Bank saß, sehenswert in Führung gebracht. John Verhoek (43.) war aber noch vor der Pause der Ausgleich gelungen. In der zweiten Halbzeit brachte ein Hansa-Doppelpack durch Hanno Behrens (49.) und Verhoek (52.) die Gäste auf die Siegerstraße. Der Anschlusstreffer des eingewechselten Babis Makridis (90.) kam zu spät.

Schmankerl von Singh

Eine frühe Doppelchance durch Erik Wekesser und Zwarts ließen die Regensburger ungenutzt (4.). Von den Gästen war in der Offensive in der ersten Halbzeit wenig zu sehen. Calogero Rizzuto probierte es mal aus der Distanz. Das war die erste Torannäherung (15.). Auch der Jahn fand selten einen Weg durch die dicht gestaffelte Hintermannschaft der Rostocker.

Jahn-Reporter Felix Kronawitter mit einer Analyse zum Spiel:

Dann aber wurde es sehenswert. Der Führungstreffer war in die Kategorie Traumtor einzuordnen. Erik Wekesser schüttelte seine Gegenspieler ab und leitete den Ball im Liegen auf Singh weiter. Die Leihgabe des FC Bayern marschierte Richtung Tor und zog aus rund 20 Metern sehenswert mit seinem vermeintlich schwächeren rechten Fuß ab. Hansa-Keeper Markus Kolke streckte sich vergeblich.

Rostock dreht das Spiel

Jan-Niklas Beste hätte vor der Pause noch erhöhen können. Der Flügelflitzer war aber vor dem Hansa-Tor zu überhastet (41.). Zwei Minuten vor der Pause waren die Jahn-Anhänger plötzlich verstummt. Nach einer Rizzuto-Flanke landete der Ball bei Verhoek, der aus rund elf Metern sehenswert links oben traf.

Der gelbrotgefährdete Benedikt Saller blieb zur Pause in der Kabine und musste es mit ansehen, wie Rostock das Spiel drehte. Kevin Schumacher schickte Behrens auf die Reise, der Jahn-Keeper Alexander Meyer umkurvte und zum 2:1 einschob. Jan Elvedi hatte seinem Gegenspieler zuvor unglücklich an den Rücken geköpft. Der Jahn war jetzt von der Rolle. Und kassierte den nächsten Gegentreffer. Die Regensburger verteidigten wieder nicht entschlossen genug. Nach Vorarbeit von Nico Neidhart brauchte Verhoek nur noch einzuschieben. Der Jahn tat sich schwer, zurück ins Spiel zu finden. Mit Albers und Carlo Boulhalfa brachte Jahn-Coach Selimbegovic einen frischen Doppelpack für die Offensive. Ein Wekesser-Freistoß flog drüber (73.). Eine Minute darauf verhinderte der Pfosten bei Gimbers strammen Schuss den Anschlusstreffer.

Der Jahn gab sich nicht auf. Kolke packte gegen Beste zu (84.) Die Gastgeber streckten sich vergeblich. Ryan Malone hätte auf der Gegenseite noch erhöhen können (86.). Der Treffer von Makridis, der noch einzuschieben brauchte, nachdem Hansa-Keeper Kolke Kaan Caliskaners Schuss abgewehrt hatte, ließ die Stimmung in der Nachspielzeit noch mal hochkochen. Boukhalfa köpfte die letzte Chance am Tor vorbei. Der Jahn streckte sich vergeblich.

Hier gibt es den Liveticker zum Nachlesen: