Rezept aus Südafrika
Ein Curry, das Fernweh stillt

30.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:43 Uhr
Katharina Eichinger
Das Curry schmeckt mit frischen Kräutern besonders lecker. −Foto: Katharina Eichinger

Dieses Gericht aus Kapstadt ist eine Geschmacksexplosion. Roti – ein Fladenbrot, das nicht nur in Indien beliebt ist – verleiht ihm das gewisse Etwas.

Im vergangenen November sind mein Mann und ich durch Südafrika gereist. Noch heute fehlen mir die Freundlichkeit, die Aufgeschlossenheit und die Wärme der Südafrikaner. Kurz bevor wir wieder abgereist sind, haben wir in Kapstadt in Bo-Kaap – das Viertel, das für seine bunten Häuser bekannt ist – einen Kochkurs belegt.

Neben Samosas und sogenannten Chili Bites haben wir gelernt, wie man Roti – ein bestimmtes Fladenbrot – und ein südafrikanisches Cape Malay Curry macht. Die Rezepte werden bei uns noch heute regelmäßig gekocht und entführen uns immer wieder aufs Neue in die südafrikanische Sonne.

Der Roti-Teig kann sehr gut vorbereitet werden

Für das Roti werden das Mehl, Wasser und die Prise Salz zu einem weichen Teig verknetet – solange bis nichts mehr an den Händen klebt. Aus dem Teig kleine Kugeln formen – etwas kleiner als ein Tennisball – und in Form eines kleines Pfannkuchens ausrollen. Der Teig wird nun mit Butter bestrichen und in eine längliche Form gerollt. Jetzt wird es ein wenig kniffliger: Die Rolle soll noch länglicher werden. Dazu wird sie an beiden Enden angehoben und leicht gegen den Tisch geschlagen. Nun wird der Teig von beiden Seiten in die Form eines „S“ gerollt (siehe Foto) und zusammengefaltet, sodass kleine Schnecken entstehen. Den Teig zehn Minuten kühl stellen, ausrollen und in sehr wenig Pflanzenfett rausbraten. Wer Zeit und Muße hat, kann mehr Schnecken vorbereiten und einfrieren.

Am besten schmeckt es mit „Schwiegermutter Masala“

Für das Curry die Zwiebeln lange (!) ohne Fett anbraten, sodass sie karamellisieren. Erst dann umrühren und noch einmal warten, bis der Rest der Zwiebeln karamellisiert. Mit wenig Wasser ablöschen und mit einem Schaber die Ablagerungen auf dem Boden des Topfes lösen, sodass ein süßliches, bräunliches Zwiebelwasser entsteht. Nun werden die sechs Gewürze (Chilipulver, Masala, Koriandersamen, Fenchel, Kümmel und Kurkuma) hinzugegeben, für fünf Minuten gekocht und erst dann kommen die Kartoffeln und die Hühnchenstücke hinzu.

Traditionell wird „Mother in Law Masala“ (Schwiegermutter Masala) für dieses Curry verwendet. Diese Mischung ist allerdings in Deutschland nur schwer zu bekommen. Genauso gut schmeckt es aber auch mit Garam Masala. Wer allerdings einen indischen Supermarkt in der Nähe hat, kann da sein Glück versuchen.

Traditionell wird ohne Besteck gegessen

Bis die Kartoffeln weich und das Hühnchen durch sind, immer wieder Wasser nachgießen. Am Boden des Topfes soll nichts anbrennen, aber es soll auch keine Suppe entstehen. Wenn das Curry zu flüssig ist, kann man eine Kartoffel zerstampfen, wenn es nicht genügend Flüssigkeit hat, mehr Wasser nachgießen. Das Gericht ist fertig, wenn die Kartoffeln weich sind.

Traditionell wird ohne Besteck gegessen – dafür eignen sich die Roti-Fladen perfekt: Man kann immer wieder ein Stück herunterreißen und wie eine Zange oder einen Löffel verwenden, um es gemeinsam mit dem Curry zu genießen.

Das braucht man für vier Personen:

Für das Roti:500 g Mehl, 250 ml lauwarmes Wasser, eine Prise Salz, 80-100 g Butter

Für das Curry:eine große Zwiebel, 5-8 größere Kartoffeln, zwei Hühnchenbrüste, zwei Hühnchenschenkel, Wasser, je 1 EL: Chilipulver, Masala, Koriandersamen gemahlen, Fenchel gemahlen, Kümmel gemahlen, Kurkumapulver