Fussball
Osram: Lila Licht fürs perfekte Grün

Regensburger LED von Osram Opto lassen das Gras in Stadien sprießen. In Köln und auf Schalke ist die Technik verbaut.

14.06.2018 | Stand 16.09.2023, 6:06 Uhr

Nein, ein Ufo ist nicht gelandet. Hier steht vielmehr modernste Rasenbeleuchtungstechnik. Foto: Thomas Faehnrich/Rhenac GreenTec AG

Der Rasen ist heilig. Damit das Grün prächtig gedeiht, wird es bewässert, belüftet und in den modernen Fußballarenen auch beleuchtet. LED-Technik aus Regensburg unterstützt die professionellen Rasenpfleger beim FC Schalke 04, beim 1. FC Köln oder bei Rapid Wien. Dort sind Rasenpflegesystem im Einsatz, die die Rhenac GreenTec AG aus dem nordrhein-westfälischen Hennef und die Technische Universität (TU) München entwickelt haben. Der Regensburger Halbleiterspezialist Osram Opto Semiconductors stellt die passenden LED für das Beleuchtungssystem zur Verfügung, die nachts und in den dunklen Wintermonaten fehlendes Licht für das Wachstum des Rasens liefern.

Wenn ein Abwehrspieler mit seinen Grätschen tellergroße Stücke aus dem Rasen reißt oder Freistoßspezialisten mit den Stollen den Rasen abkratzen, ist das Können der Platzwarte gefordert. Ihre Aufgabe ist es, spezielle Problemzonen zu behandeln. Eine optimale Grundlage zu bieten, die für technisch anspruchsvolles Spiel notwendig ist und die die Verletzungsgefahr mindert, ist in Stadien aber ganz grundsätzlich eine enorme Herausforderung.

LED-Licht lässt Halme sprießen

Rhenac-Sprecherin Dagmar Ziegner schildert, dass den Spielflächen in den runden Stadien vor allem eines fehlt: Licht. In modernen Arenen beginnen die Zuschauerränge nämlich direkt neben den Außenlinien, die Tribünen steigen steil nach oben und sind meist überdacht. Das Stadion bildet so einen engen Kessel, in dem die Sonne bestimmte Areale selbst im Sommer nicht erreicht. Die Rasenpflegesysteme der Rhenac GreenTec AG helfen durch die gezielte Beleuchtung des Platzes dabei, das Gras gerade an den beanspruchten Stellen wieder wachsen zu lassen und jegliche Lücken in der Rasendecke zu schließen. Für die Beleuchtung des Rasens in Fußballstadien und auf den Trainingsplätzen kommen die besonders energieeffizienten Oslon SSL von Osram Opto Semiconductors in verschiedenen Farbvarianten zum Einsatz. Die Auswahl der LED ist ideal auf den Spektralbereich der Pflanzen abgestimmt, die für die Photosynthese vorwiegend blaues und rotes Licht benötigen.

„Einfach nur den Knopf drücken, reicht nicht.“Harald Nonn, Vorsitzender der Deutschen Rasengesellschaft

Eine dichte Grasnarbe ist ein wichtiges Qualitätskriterium für einen Fußballplatz. Er soll eben, stand- und scherfest sein, erklärt Harald Nonn, Vorsitzender der Deutschen Rasengesellschaft (DRG). Und für die TV-Übertragungen sei eine homogene, sattgrüne Farbe wichtig. Wenn ein bisschen Boden sichtbar ist, sei das aber auch gut. „Dann greifen die Stollen besser“, sagt Nonn. Was die Aufgabe eines Platzwarts schwierig macht: Die Hauptspielzeit liegt in der eher vegetationsarmen Zeit. In den Topligen gehört Beleuchtung daher inzwischen einfach dazu. Nonn betont aber, dass es entscheidend ist, dass der Greenkeeper die verschiedenen Mittel richtig einsetzt. „Einfach nur den Knopf drücken, reicht nicht“, sagt er. Die DFL setzt in der Bundesliga Experten der DRG ein, um „besonders hohe Standards“ zu ermitteln. Auf dem besten Rasen spielte in der vergangenen Saison demnach Bayer Leverkusen. Aber grundsätzlich sei die Rasenqualität in allen deutschen Stadien sehr gut, versichert Nonn.

Spezialbehandlung für Torraum

Das lila Licht an den geduckten Gerüsten verbreitet eine futuristische Atmosphäre. „Aber auch, wenn es von weitem ein wenig so aussieht: Es ist kein UFO im Grüngürtel gelandet“, schreiben die Presseleute des FC Köln. Es handle sich vielmehr um die neueste Technik in Sachen Rasenpflege. Abgeschaut ist das Ganze aus dem traditionellen Gartenbau. In Gewächshäusern kommt violettes Licht schon viel länger zum Einsatz als auf Fußballplätzen. Bislang wurden im Gartenbau aber meist Hochdruck-Natriumlampen verwendet. Die haben einen hohen Energieverbrauch auch den Nachteil, dass sie sehr viel Hitze entwickeln. Die LED sind zudem kleiner, langlebig und sehr robust.

Für Osram entwickelt sich der Landwirtschaftssektor zu einem blühenden Markt. Gewächshäuser, grüne Fassaden, Innenraum-Begrünung – die Einsatzmöglichkeiten für Pflanzen-Beleuchtungssysteme werden ständig mehr. In dem Horticulture genannten Bereich liegt also großes Potenzial.

„Im Angesicht des künstlichen Lichts –Lesen Sie hier auch unseren Beitrag aus der Serie „Unsere Champions“ über Osram Opto Semiconductors, den Innovationsführer bei optischen Halbleitern!