Homöopathie
Blüten gegen Ängste und Depressionen

MZ-Themenwoche: Die Neumarkter Heilpraktikerin Gisela Willjung behandelt Patienten mit Chakrablüten-Essenzen.

21.07.2016 | Stand 16.09.2023, 6:47 Uhr
Jedes Bild an der Wand steht für eine Chakrablüten-Essenz, die Heilpraktikerin Gisela Willjung zeigt. −Foto: Gaupp

Mit Chakrablüten-Essenzen werden nicht viele Menschen etwas anzufangen wissen. Die Blütenessenzen des britischen Arztes Dr. Edward Bach aus der Alternativmedizin sind hingegen weltweit bekannt. Die Homöopathin und Heilpraktikerin Carola Lage-Roy hat Ende der 90er Jahre weitere Blüten erforscht und dieses System auf die Chakren abgestimmt. Gisela Willjung (mit Praxis in der Egerländer Straße) arbeitet seit 2008 mit diesen Essenzen und setzt sie bei psychosomatischen Symptomen bei Kindern und Jugendlichen ein.

Bauch- und Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Ängste und Schlafstörungen, ADHS und Depressionen – die Krankheitsbilder der jungen Patienten, die zu ihr kommen, sind weit gefächert. Meistens seien es die Mütter, die sich hilfesuchend an die Neumarkter Heilpraktikerin wenden, erzählt sie.

Ärzte als Partner

Sie verstehe sich als ein Mosaikstein im Bündnis für Kinder und Jugendliche, die Hilfe brauchen. „Ich sehe mein Angebot als Ergänzung. Es wäre vermessen und unterlassene Hilfeleistung, wenn ich Patienten nicht an Beratungsstellen oder Ärzte weiter verweisen würde“, sagt die dreifache Mutter.

Das Konzept der Chakrablüten-Essenzen geht davon aus, dass diese feinstofflichen Energiewirbel im und außerhalb des Körpers mit bestimmten Organen und Körperbereichen in Verbindung stehen. Wird also beispielsweise das Solarplexus- oder Nabelchakra gestärkt, werden gleichzeitig die Beschwerden im Magen-Darm-Bereich behandelt – und die seelischen Symptome, die sie ausgelöst haben.

„Körper, Geist und Seele hängen zusammen.“Gisela Willjung

„Unsere Sprache gibt uns manchmal schon Hinweise auf diese Zusammenhänge“, sagt Gisela Willjung. So spreche man nicht von ungefähr von Herzschmerz. So helfe Kindern, die unter der Trennung der Eltern leiden, eine Blütenessenz für das Herzchakra. Wo Symptome auf Ängste, Unsicherheit, mangelndes Selbstbewusstsein zurückzuführen sind, helfe es, das Solarplexuschakra zu stärken. Wut, Groll und Aggressivität könnten gelindert werden, wenn man die Leber behandle. „Nicht umsonst sagt der Volksmund, jemandem ist eine Laus über die Leber gelaufen. Körper, Geist und Seele hängen zusammen.“

Natürlich gibt es Menschen, die das für Humbug halten, die sich nicht vorstellen können, dass ein paar Tropfen wirklich etwas verändern können. Doch Gisela Willjung sieht die Erfolge: „Es erfüllt mich mit Freude zu sehen, wie es den Patienten besser geht“. Manchmal löse sich eine Blockade schon bei der ersten Behandlung mit den Chakrablüten-Essenzen. Es sei ein gutes Zeichen, wenn sich der Schmerz mit Tränen Bahn breche. Wie die Häute einer Zwiebel bildeten Verstrickungen und Blockaden bei manchen Menschen einen Panzer, der Lage für Lage abgetragen werden müsse.

Ursachen stecken oft tiefer

Dabei vertraut Gisela Willjung auf die Intuition ihrer Patienten. Denn nicht immer müsse das offensichtlichste Thema als erstes angegangen werden. „Manchmal steckt etwas ganz anderes dahinter.“ Deshalb empfiehlt Gisela Willjung nicht diese oder jene Essenz, wenn sich bestimmte Problematiken in den Gesprächen auftun. Stattdessen lässt sie ihre Patienten die bunten Bilder an der Wand ihres Behandlungszimmers betrachten. Sie zeigen Blüten und Symbole und stehen jeweils für eine Essenz.

Fühlt sich ein Patient von einem Bild besonders angesprochen, wählt die Heilpraktikerin diese Essenz für die Behandlung. Manchmal sind es mehrere. Auch bei der Behandlung selbst setzt sie auf die Intuition: Ein bis zwei Tropfen pro Tag reichten in der Regel, sagt sie. Aber wenn ein Patient spüre, dass er mehr brauche – oder auch weniger – dann sei dies richtig. „Man kann nichts verkehrt machen“, sagt Willjung. Und eine Erstverschlechterung wie bei vielen homöopathischen Präparaten üblich, sei ihr nicht bekannt.

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