Das sehr seltene Ehejubiläum der Eisernen Hochzeit durften Gertraud und Franz Pfeiffer im Kreise ihrer Familie feiern. Am 5. Januar 1957 gaben sich die Neumarkterin Gertraud Schmidt und Franz Pfeiffer aus Leutenbach im Münster St. Johannes in Neumarkt das Jawort. 65 Jahre hat das Paar sozusagen eisernen Willen gezeigt, zusammenzubleiben. Anfangs wohnten die Neuvermählten in Plankstetten. Dort baute Franz Pfeiffer die Raiffeisenbank auf. 1958 und 1960 kamen die Kinder Franz und Martina zur Welt. 1966 zog die junge Familie nach Dietfurt. Der Vater übernahm dort die Leitung der Raiffeisenbank. Hier prägten die Pfeiffers auch das Gemeindeleben mit. Franz Pfeiffer gehörte 14 Jahre dem Pfarrgemeinderat an, davon sechs als Vorsitzender. Über 30 Jahre engagierte er sich als Kirchenpfleger und lenkte die finanziellen Geschicke der Pfarrei. Viele Anschaffungen und Renovierungen fielen in seine Verantwortung. Gertraud Pfeiffer war ebenfalls kirchlich aktiv. Ihre schöne Altstimme bereicherte viele Jahre den Kirchenchor.
Bei unzähligen Anlässen beeindruckte die Sängerin mit Solopartien und im Duett. Die Freizeit verbrachte das Ehepaar, so oft es ging, mit ausgedehnten Wanderungen in den Bergen oder mit Skifahren. Da die Mobilität der Senioren zunehmend eingeschränkt war, übernahm die Tochter Martina 2019 die Pflege ihrer Eltern und gab dazu die Stelle als Pfarrsekretärin im Pfarrbüro auf. Geistig noch sehr fit beschäftigt sich der 92-jährige ehemalige Raiffeisenchef mit dem Tagesgeschehen in Politik und Gemeinde aus Tageszeitung und Fernsehen. Auch löst er gerne Kreuzworträtsel. Bei Familienfeiern wird fleißig Schafkopf gespielt, an dem sich sogar die Enkelinnen beteiligen. Seine Frau genießt Musik jeder Art. Die Frage nach dem Rezept für die glückliche Ehe ihrer Eltern beantwortet Tochter Martina so: „Auf Gott und den Glauben bauen, gemeinsam Musik hören, die Familienkontakte pflegen und immer den Humor behalten.“ Die erheblich eingeschränkte Mobilität erlaubt es dem Ehepaar nicht mehr, an den sonntäglichen Gottesdiensten in St. Ägidius teilzunehmen.
Stattdessen wird zu Hause der Fernsehgottesdienst mitgefeiert. Die Krankenkommunion spendet immer wieder Stadtpfarrer Heß, der sich ebenfalls unter die Schar der Gratulanten einreihte. Die Feier zur Eisernen Hochzeit fand pandemiebedingt nur im engsten Familienkreis mit den beiden Kindern, deren Partnern und den fünf Enkelinnen statt. Am Jubeltag überbrachte Vizebürgermeister Johannes Seelus persönlich die Glückwünsche der Stadt. Auch eine Vielzahl von Briefen und Glückwunschkarten erfreuten die Senioren. Glückwünsche kamen unter anderem vom Ministerpräsidenten Markus Söder, Finanzminister Albert Füracker, von der Bundestagsabgeordneten Susanne Hierl und von Landrat Willibald Gailler. Dem Jubelpaar ist zu wünschen, dass es noch lange gesund und geistig fit bleibt und weiterhin viel Freude im Kreis ihrer Familie erlebt. (ugr)
