Züge
Einblicke in Neumarkts Bahngeschichte

Ausstellung im Neuen Markt und Festschrift erfreuen die Fans der Eisenbahn. Das große Bahnhofsfest ist noch nicht vom Tisch.

04.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:25 Uhr
Schöne Preise zeigen von links: Hauptamtsleiter, Thomas Thumann, Herbert Kölbl, Oberbürgermeister, Thomas Thumann, Karl Heinz Ferstl, Rainer Seitz und Christoph Meier. −Foto: Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt

Am 1. Dezember 1871 wurde der Bahnhof Neumarkt eingeweiht und zugleich die Teilstrecke der Bahnlinie Nürnberg – Neumarkt eröffnet worden. Die Stadt Neumarkt hatte zusammen mit der Bahn AG eigentlich geplant gehabt, das Jubiläum „150 Jahre Bahnhof Neumarkt“ entsprechend zu würdigen. Allerdings mussten zahlreiche Veranstaltungen wie der Festakt mit einer Zugtaufe, das große Bahnhofsfest oder der Weihnachtsmarkt vor dem Bahnhof entfallen.

Stattgefunden hat aber eine Ausstellung über die Geschichte des Bahnhofes im Stadtquartier „NeuerMarkt“ und es wurde ein Buch als Festschrift zur Bahngeschichte in Neumarkt erstellt. Außerdem wurden am 1. Dezember an die Zugbenutzer kostenlos Lebkuchen verteilt und es gab ein Preisausschreiben.

Bahnlinien üben Faszination aus

Zusammen mit Herbert Kölbl, dem Leiter Vertrieb Mobility Bayern, und dem früheren Bahnhofsmanager, Karl Heinz Ferstl sowie Hauptamtsleiter Thomas Thumann, Tourismusamtsleiter Rainer Seitz und Christoph Meier, der mit Stadtarchivar Dr. Frank Präger das Buch verfasst hat, blickte man auf die Aktionen zurück, so lautet die Mitteilung der Stadt Neumarkt. „Ich bin von klein auf Eisenbahnfan“, bestätigt Buchautor Meier, der im Hauptberuf Prokurist bei der Firmengruppe Max Bögl ist. „Gerade die in unserer Region anzutreffenden Bahnlinien faszinieren mich besonders. Ich interessiere mich für deren Geschichte und Fahrzeuge genauso wie für die Bahnbauten“.

Oberbürgermeister Thumann erinnerte noch einmal daran, dass Neumarkt froh sei, diesen Bahnhof 1871 und damit den Anschluss an das große Bahnnetz in Bayern doch noch erhalten zu haben. Beides habe enorme Bedeutung für die Stadt und die Region. Das war auch in der Ausstellung im Untergeschoss des Stadtquartiers „NeuerMarkt“ erkennbar, die von Karl Heinz Ferstl konzipiert und gestaltet worden ist. Er ist als jahrzehntelanger Mitarbeiter der Deutschen Bahn ein ausgewiesener Experte gerade für den Bahnhof Neumarkt und diese Bahnstrecke. Denn die ursprüngliche Linie Regensburg – Nürnberg führte schon seit 1859 über Schwandorf und Amberg und hatte Neumarkt außen vorgelassen. Erst mit einer Initiative der Ostbahn kam Neumarkt und die jetzige Trasse zum Zuge. Die Stadt hatte zur Verwirklichung Zugeständnisse machen müssen. „Unter anderem wurde unentgeltlich Gemeindegrund für den Bahnhof und für die Gleise zur Verfügung gestellt und es wurde eine eigene Zufahrtsstraße gebaut“, betont Oberbürgermeister Thumann. Die Entstehung des Bahnhofes und der Bahnlinie sowie viele weitere Informationen rund um den Neumarkter Bahnhof, seine Bedeutung und Entwicklung, waren in der auf 16 Schautafeln präsentierten Ausstellung im NeuenMarkt zu sehen gewesen.

Exemplare: Preis:
700 Exemplare des Buches sind gedruckt worden, rund die Hälfte ist bereits weg.Das 112 Seiten starke Buch zur Bahngeschichte in Neumarkt gibt es zum Preis von 14,95 Euro.

Aufgrund der hohen Inzidenzzahlen und der geltenden Maßnahmen war das eigentlich für 4. Dezember 2021 geplante Bahnhofsfest abgesagt worden. „In jedem Fall soll wohl die ausgefallene Zug-Taufe nachgeholt werden,“ so Vertriebsleiter Herbert Kölbl. Beim jetzigen Treffen vor dem Bahnhof Neumarkt blickten die Beteiligten auf die Jubiläumsaktionen zurück, zu denen auch das Preisausschreiben gehört. Dabei konnte man 17 Preise gewinnen. Insgesamt haben 91 Personen teilgenommen, unter denen die 17 Gewinner nun unter Aufsicht des Rechtsamtes der Stadt ermittelt wurden.

Hoffen auf ein großes Fest

Alle waren sich einig, dass das Bahnhofsjubiläum eine große Feier und viel Aufmerksamkeit verdient hätten. Der Aufwand im Vorfeld war daher erheblich gewesen. „Wir haben schon früh im Jahr 2021 begonnen, uns Gedanken über das Bahnhofsjubiläum zu machen“, erinnert sich der Leiter des Hauptamtes der Stadt, Thumann. „Leider blieben davon nur noch die Ausstellung, das Buchprojekt und die Verteilung der Lebkuchen beim Bahnhofsjubiläum sowie das Preisausschreiben übrig. Wir hoffen nun, das große Bahnhofsfest noch irgendwann durchzuführen“.