Schule
Landkreis übergab ein „kleines Paradies“

Das Förderzentrum und Ostendorfer Gymnasium freuen sich über neue Räume mit Wohlfühlatmosphäre in Neumarkt.

06.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:56 Uhr
Gerd Schlittenbauer
Der Landkreis übergab die neuen Räumlichkeiten: V.l. OG-Schulleiter Karlheinz Dölle, stv. SFZ-Leiterin Angelika Gradel, Liegenschaftsreferent Markus Mederer, Architekt Michael Zaschka, Kreiskämmerer Hans Ried, Landrat Willibald Gailler, SFZ-Schulleiter Christian Schwab und Lebenshilfe-Vorsitzender Dr. Wilhelm Baur. −Foto: Gerd Schlittenbauer/Gerd Schlittenbauer

„Das ist keine Schule, das ist ein Paradies“. Dieser Satz stammt von einem Schüler der zweiten Klasse des Sonderpädagogischen Förderzentrums Neumarkt (SFZ), der sich bei einer Besichtigung überwältigt zeigte von den neuen Räumen. Dieses schmucke neue Schulgebäude, das an der Stelle des alten Willibald Gluck Gymnasiums errichtet wurde, ist nun von Landrat Willibald Gailler bei einem kleinen Festakt an die künftigen Nutzer übergeben worden.

25 Millionen Euro investiert

Mit dem Neubau des Sonderpädagogischen Förderzentrums und der schulvorbereitenden Einrichtung der Lebenshilfe sowie durch die Erweiterung, den Umbau und die Generalsanierung des Ostendorfer Gymnasiums ist ein weiteres großes Schulprojekt im Landkreis Neumarkt entstanden. In dieses Bauprojekt wurden 25 Millionen Euro investiert.

Geschichte: Modellprojekt:
Landrat Gailler erläuterte die Entstehungsgeschichte des Schulzentrums mit Baubeginn Anfang 2019, Grundsteinlegung Mai 2019, Richtfest November 2019 und der Fertigstellung vor Beginn des neuen Schuljahres.„Wir haben hier bayernweit ein einmaliges Modellprojekt zur Inklusion geschaffen“, so Landrat Gailler. „Dieses führt das SFZ und das OG räumlich und thematisch zusammen“.

Nun freuen sich der neue Schulleiter des Ostendorfer Gymnasiums, Karlheinz Dölle, und der Schulleiter des SFZ, Christian Schwab, sowie dessen Stellvertreterin Angelika Gradel, über ein Schulgebäude, das der SFZ-Chef mit den Worten charakterisierte: „Schöner kann es nicht sein.“ Das SFZ und die Lebenshilfe als Träger der Schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) und der Tagesstätte seien „bei allen Planungsschritten eingebunden“ gewesen. „Es war wie ein Wunschkonzert“, lobte Schwab die Zusammenarbeit mit dem von Michael Zaschka vertretenen Architekturbüro Nutz. Auch der Landkreis als Sachaufwandsträger habe „uns an die Hand genommen“, sagte Schwab. Auch die Turnhalle und die Schulmöbel seien „nagelneu“, die Sport-Geräte fast alle neu. „Wir sind sehr glücklich mit der architektonischen Gestaltung.“

Das SFZ und das OG streben eine Inklusion im großen Stil an und haben bereits einen Partnerschaftsvertag abgeschlossen. Ab September wird in Einzel- und auch Gruppenprojekten auf den Gebieten Sport, Musik, Kunst und Werken zusammengearbeitet. Gymnasiasten können Praktika im Förderzentrum übernehmen und die Schülerinnen und Schüler beider Schularten können gemeinsam die Mensa besuchen.

Im Erweiterungsbau des Ostendorfer Gymnasiums haben neue Klassenräume und die Bibliothek Platz gefunden. Nach Fertigstellung dieses Baus folgt jetzt die Generalsanierung und Erweiterung des B-Baus des Gymnasiums, die zum Schuljahresbeginn 2022 abgeschlossen sein soll.

Es geht um das Wohl der Kinder

Insgesamt 9000 Schüler besuchen die weiterführenden Schulen im Landkreis. 830 Schüler beherbergt derzeit nach Auskunft von Schulleiter Dölle das OG, deren 150 das SFZ, zusätzlich unterrichtet die Lebenshilfe 40 Schüler der Schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) in vier Gruppen, betreut von jeweils zwei Personen, sagte Lebenshilfe-Vorsitzender Dr. Wilhelm Baur. Auch er bedankte sich anlässlich der Übergabe beim Landkreis für die „wohlwollende Unterstützung“. Es gehe um das Wohl der Kinder: „Das Geld kommt immer den Menschen zugute.“

OG-Schulleiter Karlheinz Dölle schloss sich der Meinung des Zweitklässlers von eben an: Dölle fühle sich, „wenn man aus Nürnberg kommt, hier wie im Paradies“. Mit dem SFZ habe man bereits „gute Anknüpfungspunkte“ gefunden.

Dass die neue Schule so gut ankommt, darüber freute sich natürlich nicht zuletzt Architekt Zaschka: „Am meisten Spaß hat es gemacht, die Farben in ein Gebäude aus Stahlbeton zu bringen.“ Wohlfühlatmosphäre entstehe durch den Einsatz von Astfichte als Holz und Kontrapunkt. Außerdem sei „viel Technik im Einsatz“ wie die moderne Lüftungsanlage, Photovoltaik oder die Hackschnitzel-Heizung. „Wir konnten trotz Corona die Kosten im Griff halten“, sagte Michael Zaschka vom Architekturbüro Nutz.