Oberpfälzer Realschulpreis
MaxEL: In Neumarkt wurden außergewöhnliche Schüler ausgezeichnet

04.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:13 Uhr

Mathilde Eichhammer, die Ministerialbeauftragte für die Realschulen in der Oberpfalz (li.) überreichte den MaxEL für besondere schulische Leistungen unter anderem an Lisa Schmidmeier aus Parsberg (2.v.li.) und Felix Steinmetz (2.v.re.) aus Neumarkt.

Ein „Maximum an Engagement und Leistung “ – der Oberpfälzer Realschulpreis MaxEL beweist, welche Talente in den Realschulen schlummern. 20 Schüler und Gruppen sind in der Neumarkter Knabenrealschule ausgezeichnet worden. Und das nicht nur für gute Noten.

Unter den 70 Bewerbungen hat eine Jury Mädchen und Jungen ausgewählt, die eine Vielzahl an Talenten besitzen und sich weit über den Unterricht hinaus engagieren. Luisa-Sophie Zeltner von der Neumarkter Mädchenrealschule beispielsweise ist seit zehn Jahren als Rettungsschwimmerin und Sanitäterin in der Wasserwacht aktiv, gestaltet das Ferienprogramm mit und gibt ihr Wissen als Trainerin im Turnverein weiter. Sie erhielt am Mittwochabend den MaxEL in der Kategorie Soziales Engagement.

Engagement bei der Feuerwehr und im 1. FC Deining

In der Kategorie Sport wurde die Triathletin Antonia Weingärtner vom 1. FC Deining ausgezeichnet und Lisa Schmidmeier von der Realschule in Parsberg glänzt nicht nur seit Jahren mit sehr guten Noten, die Tänzerin engagiert sich auch in der Freiwilligen Feuerwehr und moderiert die Weihnachtsfeier ihrer Schule.

Felix Steinmetz aus der 9e der Knabenrealschule hat seit der 5. Klasse einen Einserschnitt, unterstützt schwächere Schüler und steht den neuen Fünftklässlern zur Seite, wie Laudatorin Mathilde Eichhammer sagte.

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Die Ministerialbeauftragte für die Realschulen in der Oberpfalz hat den Preis vor drei Jahren ins Leben gerufen. In die Jury hat sie Vertreter aus Industrie, Handwerk sowie Wissenschaft berufen, Sponsoren sorgen für Preise. Besondere Leistungen sollten honoriert werden, sagte sie. „Ihr seid die Menschen, die wir zur Gestaltung unserer Zukunft brauchen.“ Um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, brauche es kluge Köpfe.

Kultusminister Piazolo schickte eine Videobotschaft

Der Preis soll deshalb nicht nur eine Wertschätzung herausragender Leistungen sein, sondern auch Ansporn dranzubleiben. Das machte Kultusminister Michael Piazolo in einer Videobotschaft deutlich. Und: Die preisgekrönten Schüler sollen Vorbild sein für ihre Mitmenschen.

„Bildung ist mehr als nur eine akademische Leistung“, bestätigte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker. Es gehe darum, die Zukunft zu gestalten, Antworten auf die Fragen von morgen zu finden und sich nicht für „die letzte Generation“ zu halten, setzte er einen Seitenhieb auf die „Klimakleber“, die nur Kritik übten, anstatt Lösungen für die Probleme zu entwickeln.

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Es brauche eine ganze Reihe von Eigenschaften, um letztlich auf dem Podium zu stehen, zählte der Leiter der Realschulabteilung im Kultusministerium, Adolf Schicker, auf: Fleiß, Ausdauer, Ehrgeiz, Disziplin und ein hohes Maß an Verantwortungsgefühl. Dass es vor allem auf die persönliche Einstellung ankomme, das unterstrich auch die Direktorin der Knabenrealschule und Gastgeberin, Sabine Söllner-Gsell. Mit Empathie, Respekt, Achtung vor dem anderen und Gemeinschaftssinn könne die vielzitierte Zeitenwende gelingen.

Jungs der Knabenrealschule Neumarkt zeigen tolles Rahmenprogramm

Dass es noch sehr viel mehr talentierte und engagierte Schüler an der KRS gibt als die, die einen MaxEL erhielten, zeigte das Programm der Preisverleihung. Die rund hundert geladenen Gäste in der Schulaula wurden mit musikalischen, sportlichen und künstlerischen Einlagen unterhalten. Und auch Schirmherr und Sportkommentator Armin Wolf bestätigte, dass die Auswahl der 20 Preisträger aus den 70 Bewerbungen eine Sisyphusarbeit gewesen sei. „Unsere Jugend – wow!“, brachte er es auf den Punkt.

Als „lebendes Beispiel“, welche Karriere eine Realschülerin absolvieren kann, war die gebürtige Neumarkterin Margit Kollenda eingeladen worden. Sie habe als Kind keine Lust gehabt, aufs Gymnasium zu gehen und habe deshalb die Realschule gewählt, erzählte sie.

Doch mit der Mittleren Reife war ihr Wissensdurst nicht gestillt: Sie machte dann doch noch Abitur, studierte Chemie, promovierte in Biochemie, setzte ein Medizinstudium drauf, schloss zwei Fachärzte und eine weitere Promotion an. 17 Jahre lang arbeitete sie bei der Bundeswehr – unter anderem als Flottillenärztin auf dem Schulschiff „Gorch Fock“. Heute betreut sie die Gäste auf Kreuzfahrtschiffen. „Man kann vielleicht als Einzelner nicht die Welt retten“, sagte Kollenda. „Aber man kann für Einzelne durchaus einen Unterschied machen.“