Glaube
Neumarkt feiert 100 Jahre Passionsspiele

Das Jubiläumsjahr 2022 wird anders. Theaterfreunde dürfen sich auf einen neuen Spielort und drei Kurz-Aufführungen freuen.

11.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:05 Uhr
Lothar Röhrl
Bereit für das 100-jährige Jubiläum: Regisseur Michael Ritz (4.v.r.) und die Leitung der Neumarkter Passionsspiele −Foto: Lothar Röhrl

2022 werden die Neumarkter Passionsspiele 100 Jahre alt. Dieses Jubiläum wird mit drei Aufführungen gefeiert. Die Darsteller in den wichtigsten Rollen bleiben gegenüber den Spielen des Jahres 2019 zwar dieselben. Ansonsten wird Regisseur Michael Ritz mit das Wichtigste verändern.

Was das genau sein wird, war Hauptthema des jährlichen Treffens der Neumarkter Passionsspiel-Gemeinde am frühen Sonntagabend. Im Johanneszentrum begrüßten die Organisationsleiter Franz Düring und Franz Ebenhöch gut 80 Personen. Das waren Darsteller sowie Mitwirkende im Passionsspiele-Chor. Mit dabei war Thomas Fries. Wie vor zwei Jahren wird der Neumarkter auch 2022 Jesus Christus verkörpern.

Das Münster als Schauplatz

Die größten Unterschiede zwischen 2019 und 2022 werden der Spielort und die Länge der Aufführung sein: Münster St. Johannes statt Kleine Jurahalle und 75 Minuten statt drei Stunden. Aus St. Johannes wird allerdings kein Theater gemacht. Die einzige optische Veränderung wird am Volksaltar vorgenommen. Weil dieser frei steht, wird er zum Tisch, an dem Jesus und seine Jünger das Letzte Abendmahl einnehmen.

Die verkürzte Version der Jubiläums-Passionsspiele teilt Michael Ritz in einen Wechsel zwischen „realistischer Spielszenen mit stilisierenden Arrangements“ auf. Den Wechsel verkörpern in Kostüm und Maske auftretende Darsteller beziehungsweise fünf in heutiger Mode gekleidete Sprecher. Die Texte der jeweiligen Überleitungen wird Domkapitular Norbert Winner schreiben.

So waren die Passionsspiele vor zwei Jahren:

Ende Mai statt März

Die Aufführungstermine liegen anlässlich des Jubiläums nicht wie sonst im März und April. Mit dem 27., 28. und 29. Mai (am 29. ab 17 Uhr, sonst ab 19 Uhr) wird auch dem Umstand Rechnung getragen, dass es im Frühjahr in einer unbeheizten St.-Johannes-Kirche für Besucher empfindlich kalt werden könnte. Das, so Franz Ebenhöch, dürfte Ende Mai nicht mehr der Fall sein.

Eine ebenso überraschende wie schöne Nachricht für die Mitwirkenden hatte Franz Ebenhöch parat: Die über 20 000 Besucher der Spiele von 2019 und deren Sponsoren sorgten zum einen für 160 000 Euro an Spenden für soziale Zwecke her. Zum anderen ermöglichten Eintrittsgelder jenes finanzielle Polster, von dem Kosten für die Jubiläums-Produktion bestritten werden. Zudem soll nach der letzten Aufführung das Hundertjährige gefeiert werden. Am 29. Mai 2022 werde für das körperliche Wohl der Mitwirkenden gesorgt sein.