Nachruf
Neumarkter Ludwig Rupp ist gestorben

Er baute nach dem Krieg die CSU im Landkreis Neumarkt auf und engagierte sich Jahrzehnte lang im Heimkehrerverband.

29.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:40 Uhr

Ludwig Rupp starb im Alter von 93 Jahren.

Die Hände in den Schoß zu legen, war nicht seine Art. Ludwig Rupp war ein Mensch, der sich für andere engagiert hat, der vor allem den Schwachen in der Gesellschaft eine Stimme verliehen wollte. Am Mittwoch ist er im Alter von 93 Jahren gestorben. Jahrzehnte lang stand er an der Spitze des Heimkehrerverbands im Landkreis Neumarkt, 16 Jahre lang saß er als Abgeordneter der CSU im bayerischen Landtag.

Bereits mit 18 Jahren war Ludwig Rupp Mitglied in der Partei geworden, das war, kurz nachdem er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden war. Mit gerade mal 19 Jahren übernahm er die Geschäftsführung des CSU-Kreisverbands und versuchte als solcher, allerorten Mitstreiter zu finden und neue Ortsverbände in der Region zu gründen.

Ebenfalls schon im Jahr 1947 wurde Rupp Mitglied der Kolpingsfamilie, noch im selben Jahr wurde er Kreisvorsitzender des neu gegründeten Heimkehrerverbandes (VdH). Seine Geschicke lenkte er ununterbrochen bis zum Jahr 2018, als der Verband aufgelöst wurde. Rupp setzte sich für die Kriegsheimkehrer und deren Angehörigen ein, die vor dem Nichts standen. Tausenden von mittellosen Heimkehrern verhalf er zu einer neuen Existenz, vielen zu einem Eigenheim.

Die Bürger wussten seinen Einsatz zu schätzen und wählten ihn von 1958 bis 1974 als Direktkandidat in den Landtag. Zahlreiche Auszeichnungen honorierten sein außergewöhnliches Engagement: So erhielt er bereits 1969 den Bayerischen Verdienstorden, der ehemalige Landkreis Parsberg und der Landkreis Neumarkt verliehen ihm die Landkreisverdienst-Medaille, Neumarkt die Goldene Stadt-Medaille, das Bundesverdienstkreuz am Bande überreichte ihm Bundespräsident Richard von Weizsäcker 1993. Die letzten Jahre lebte Ludwig Rupp im BRK-Seniorenheim in der Friedensstraße.