Bayernliga
Toller Start weckt Ambitionen beim ASV

Die Neumarkter Fußballer wollen auch in Würzburg ungeschlagen bleiben. Jürgen Schmid sieht keinen Grund, das Team umzubauen.

05.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:23 Uhr
Hans Peter Gleisenberg
Florian Hausner (Nr. 19) schiebt auf der linken Außenbahn kräftig an. Dabei unterstützt ihn auch Daniel Haubner (dahinter), der mit vier Treffern aktuell bester Torschütze der Neumarkter ist. −Foto: Hans Gleisenberg

„Wenn mir jemand erzählt hätte, dass wir nach dem vierten Spieltag in der Spitzengruppe der Bayernliga mitmischen, hätte ich das unangesehen unterschrieben“, sagte Coach Jürgen Schmid zum guten Start des ASV Neumarkt, der ungeschlagen mit zehn Punkten auf dem dritten Platz der Bayernliga-Nord-Tabelle rangiert.

Nun geht es am heutigen Freitag, 18.30 Uhr, zum FV 04 Würzburg, der mit vier Punkten aktuell Zehnter ist. Der Gegner ist schlecht einschätzbar, man weiß aber, dass in der Sepp-Endres-Sportanlage durchaus ein rauer Wind wehen kann. Es muss schon alles passen, wollen die Neumarkter Kicker einen Punkt mit nach Hause nehmen. Der Coach zeigte im Rückblick auch etwas Verständnis, dass man gegen Abtswind trotz 2:0-Erfolg nicht gerade überzeugend agierte. Sein Statement fiel eher ergebnisorientiert aus: „Wir haben nach dem Führungstreffer etwas zu passiv gespielt, den Faden verloren und versäumt, die Spieleröffnung schnell zu gestalten. Deshalb konnte sich auch die gegnerische Abwehr immer gut formiert auf unsere Angriffe einstellen und stand sehr sicher. An der Kraft kann es sicher nicht liegen, wenn man nach sieben Minuten schon in den Kampfmodus schalten muss“, gab der Neumarkter Chefcoach zu Protokoll.

Kräftezehrendes Programm

Doch auch dieser Aspekt verdient es, beleuchtet zu werden, denn auch die zweite Englische Woche hat es in sich. Die Fahrt in die unterfränkische Hauptstadt wird sicher kein Selbstläufer und auch der Kräftehaushalt beider Teams wird – nach fünf Spielen in 13 Tagen – eine Rolle spielen – wahrscheinlich mehr für die Heimelf, die nur einen Tag Pause hat.

Auf dieses Thema angesprochen, gab Schmid zu bedenken, das ein Ligaspiel von den Spielern meistens lieber bestritten wird als eine Trainingseinheit. Deshalb sehe er hier keinen Vor- oder Nachteil. Zu seiner Mannschaft befragt, zog er ein positives Fazit: „Man sieht, dass wir eine eingespielte Truppe haben, die sich kennt und in der sich jeder auf den anderen verlassen kann. Man sieht auch, dass sich Leon Gümpelein und Daniel Haubner quasi blind verstehen. Und auch Christian Schrödl – mit bereits zwei Treffern – hat sich gut einklinken können. Und so verfügen wir über eine Offensivabteilung, die in der Liga sicher noch für Furore sorgen wird“, zeigt sich der Coach optimistisch.

Auch Günter Bruckschlögl, ein messerscharfer und kritischer Beobachter seines ASV, zeigte auf, dass Abtswind kein einfacher Gegner war: „Gut, dass wir die Führung erzielt haben, bevor sich die Gäste so richtig formiert hatten. Sie haben es verstanden, die Räume eng zu machen, und da hatte unserer Offensive deutliche Probleme sich durchzusetzen. Auch in der Abwehr waren diesmal Florian Hausner und Philipp Majewski stark gefordert und konnten so das Spiel unserer Mannschaft nicht so wie gewohnt ankurbeln.“

Personal:Verbandspokal:
Beim ASV ist man zuversichtlich, auch in Würzburg in der Spur bleiben zu können. Allerdings heißt es für Abwehrspieler Niklas Schell nach dieser Partie „Servus“ zu sagen, denn ergeht wieder seinem Studium in den USA nach.Am Mittwoch wurde der Gegner im Verbandspokal ausgelost. Der ASV Neumarkt muss beim Nordost-Landesligisten SC 04 Schwabach ran. Der Spieltermin steht noch nicht fest.

Doch jedes Spiel habe, so der stellvertretende Abteilungsleiter weiter, seine eigene Geschichte. Und oberste Priorität habe zunächst einmal, in Würzburg einen Punktgewinn zu erzielen und so weiter ohne Niederlage zu bleiben. „Wenn auch wir aktuell von Platz drei grüßen und die Gastgeber nur als Zehnter in der Tabelle rangieren, wir sind uns schon bewusst, dass erst vier Spiele absolviert sind, und da muss man schon wachsam sein, denn es dauert bei dem einen oder anderen etwas länger, bis er in die Spur findet“, so Bruckschlögl.

Kein Grund zur Umbesetzung

In Sachen Personal, so ist zu hören, sei alles in „Butter“. Auf Nachfrage machte Jürgen Schmid deutlich, dass er schon auf die bisher erfolgreiche Formation setze und keinen Grund für Änderungen sehe. Allerdings werden er, Johannes Geitner und Fred Neumüller, schon wachsam sein, um zu sehen, ob alle den kräftemäßigen Anforderungen gewachsen seien. Doch auch dies sei mit einer stark besetzten Auswechselbank gut abgedeckt. Mit Respekt, aber ohne Angst, soll auch die Fahrt nach Würzburg zum Erfolg werden.