Ehrenamt in Neumarkt
Wohlfühlmanager dringend gesucht

Das Familienzentrum sucht Freiwillige, die Besucher des offenen Treffs – meist Mütter und ihre Babys – bewirten und betreuen.

06.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:23 Uhr
Susanne Gräfe und Birgit Konrad (v.l.) gehören zum Team der Wohlfühlmanager im Familienzentrum. −Foto: Nicole Selendt

Viele Monate lang waren Mütter mit ihren kleinen Babys zu Hause isoliert: keine Krabbelgruppen, Rückbildungskurse, Babymassagekurse oder Babyschwimmen. Wenn überhaupt, dann nur online. Das ist mittlerweile vorbei: Mamas treffen sich wieder und gönnen ihren Kleinen gemeinsame Zeit mit Gleichaltrigen. Auch im Familienzentrum Neumarkt, das wieder zu Frühstückstreffs, offenen Treffs und Krabbelgruppen einlädt. Allerdings geht das nur mit der Hilfe von ehrenamtlichen „Wohlfühlmanagern“ – und die fehlen dort momentan.

Um alle Treffs anzubieten, braucht das Familienzentrum rund 30 Freiwillige, die regelmäßig mitmachen. Deren Aufgaben: die Muttis mit ihren Kindern während der Treffs bewirten, ab und zu ans Telefon zu gehen und am Ende aufräumen und geschwind mit dem Staubsauger durchgehen. Die eigenen Kinder dürfen natürlich mit. So handhabt es zum Beispiel Susanne Gräfe, die dienstags zusammen mit Birgit Konrad den Frühstückstreff betreut. Sie sagt: „Meine Kinder sind hier aufgewachsen.“ Während sie ehrenamtlich als Wohlfühlmanagerin arbeitet, wuseln ihre Kinder im Familienzentrum herum und beschäftigen sich mit den vielen Spielsachen.

Konzept:Kurse:Spenden: Mitgliedschaft:
Das Familienzentrum Neumarkt ist ein gemeinnütziger Verein und bietet Hilfe für Familien. Der Offene Treff, der Frühstückstreff und auch der Krabbelgruppen–Treff ist für alle Interessierten offen. Darüber hinaus gibt es Kurse, an denen Interessierte gegen eine Gebühr teilnehmen können.Das Programm ist online unter www.familienzentrum-neumarkt.de/kurse abrufbar. Angeboten werden Kurse für Eltern mit Kindern (u.a. Musikgarten, Babymassage, Trageworkshop), für Kinder (u.a. Yoga, Soziales Kompetenztraining) oder nur Eltern (u.a. Erste Hilfe in Kindernotfällen, Yoga, Pilates, Beckenbodentraining).Sachspenden sind ebenso möglich wie Geldspenden, entweder auf das Konto bei der Raiffeisenbank Neumarkt, IBAN DE41 7606 9553 0003 3124 02 oder bei der Sparkasse Neumarkt, IBAN DE89 7605 2080 0008 2954 53. Per Paypal ist eine Spende an info@familienzentrum-neumarkt.de (Überweisung Familie und Freunde) möglich.Wer den Verein aktiv oder passiv unterstützen möchte, kann Mitglied werden. Der Mitgliedsbeitrag beträgt pro Jahr 10 Euro für Einzelmitglieder und 25 Euro für Familien.

Einsatzzeiten sind maximal flexibel

Doch derzeit hat das Familienzentrum zu wenig Ehrenamtliche – und es besteht die Gefahr, dass deswegen die Türen auch mal geschlossen bleiben müssen. Deswegen suchen Kirsten Wiencke und Susanne Münch, die hauptamtlich das Familienzentrum leiten, wieder Wohlfühlmanager. Dabei müssen das nicht immer nur Mamas sein, die ohnehin mit ihren Kindern ins Familienzentrum kommen. Gerne dürfen es auch Senioren und Seniorinnen sein, die sich engagieren wollen und ihre Zeit flexibel einteilen wollen.

Stehen genügend Wohlfühlmanager zur Verfügung, beschränkt sich der zeitliche Aufwand auf einen Einsatz pro Woche oder auch nur alle zwei Wochen. Susanne Münch sagt: „Was die Einsatzzeiten betrifft, gehen wir gerne auf alle Wünsche ein.“ Gesucht werden derzeit Freiwillige für die Frühschicht montags, dienstags oder donnerstags von 8.30 bis 12.30 Uhr und für die Nachmittage montags bis donnerstags von 15 Uhr, beziehungsweise 15.30 bis 17 Uhr – je nachdem, ob man eine Krabbelgruppe oder den offenen Treff betreuen möchte.

Die Coronazeit gut überstanden

Die Corona-Pandemie hat das Familienzentrum recht gut überstanden, wie Wiencke und Münch im Gespräch mit unserem Medienhaus berichten. Zwar sei es in den leeren Räumen wirklich gespenstisch und gruselig gewesen, das immer wiederkehrende Planen, Verwerfen, Umplanen oder Neuplanen sei an die Substanz gegangen. Doch weiter eingehende Spenden hätten dafür gesorgt, dass der Gebäudeunterhalt gewährleistet werden konnte. Das Kloster St. Josef habe dem Verein für einige Monate die Miete erlassen und nur wenige Mitglieder seien ausgetreten und hätten damit ihre Mitgliedsbeiträge abgezogen.

Dass die Dozenten und Referenten, die über das Familienzentrum Kurse anbieten, sehr schnell auf Onlineangebote umgestiegen sind, hält Wiencke für einen Glücksfall. Es seien in Summe zwar weniger Teilnehmer dabei gewesen, jedoch seien diese immer sehr zufrieden gewesen. Derzeit ist die Auslastung der Kurse wieder sehr gut. Die Leute buchen wieder und vorherige Einschränkungen wie 2G machten das Planen einfacher. Viele Kurse finden nun wieder in Präsenz oder auch als Hybridveranstaltungen statt, bei denen ein Teil der Teilnehmer anwesend ist, der andere Teil daheim vor dem PC sitzt.

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Bisher keine Preissteigerungen nötig

Weil das Familienzentrum vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen ist, seien bisher keine Preiserhöhungen für die Kurse nötig gewesen, sagt Münch. Allerdings wurden die Beiträge für Onlinekurse, die anfänglich nur die Hälfte gekostet hatten, wieder an die Präsenzkurse angeglichen. „Ein Kurs ist ja nicht weniger wert, nur weil er online stattfindet“, sagt Wiencke.