Beim Punktelieferanten
Für den ASV Neumarkt muss in Geesdorf ein „Dreier“ her

27.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:21 Uhr
Lothar Röhrl
Für den ASV Neumarkt (hier im Spiel gegen Feucht) ist ein Sieg in Geesdorf Pflicht. −Foto: Röhrl

Beim SV Geesdorf, der „Schießbude“ der Fußball-Bayernliga Nord (100 Gegentore in 29 Spielen), muss der ASV Neumarkt an diesem Samstag (14.30 Uhr) gewinnen. Sonst wird wegen der beiden Niederlagen in Folge, die er zuletzt kassiert hatte, aus der wieder ernst gewordenen eine prekäre Lage im Kampf gegen den Abstieg.

Nach dem 2:3 am vergangenen Samstag zuhause gegen Mitkonkurrent Kornburg zeigte sich Trainer Dominic Rühl im Vorfeld des Geesdorf-Spiels auffallend wenig euphorisch. Noch zu sehr mache ihn Tage danach die schlimme Leistung in der zweiten Halbzeit gegen Kornburg zu schaffen, sagte er.

Vom Gegner Geesdorf gab es zuletzt Schlagzeilenträchtiges zu vermelden. Denn am 9. April wurde verkündet, dass die 1.Mannschaft aus dem Wiesentheider Ortsteil nach ihrem schon sicheren Abstieg für die nächste Saison nicht in der Landesliga, sondern in der Bezirksliga angemeldet wird.

„Rücksicht auf den Verein“

Dazu hatte der Verein in einer Presseerklärung geschrieben: „Nachdem uns in den letzten Wochen mehrere Spieler den Wunsch mitgeteilt hatten, den Verein im Sommer zu verlassen oder kürzer zu treten, haben wir uns dazu entschieden, keine Zulassungsunterlagen zur Landesliga einzureichen. Wir nehmen hiermit vor allem auch Rücksicht auf den Verein, die Erfolgsgeschichte der letzten Jahre nicht mit einem Rückzug während einer Saison zu beenden.“

Seither lassen die Geesdorfer die Saison austrudeln – mit verheerenden Folgen für ihr Torekonto. Hatte es am Tag vor der Rückzugsankündigung noch ein 3:4 daheim gegen Kornburg gegeben, brachen danach die Dämme: 0:15 lautete das Torverhältnis in den Partien der Geesdorfer gegen Gebenbach und am vergangenen Samstag gegen Jahn II (0:8). In der Rückrunde lautet das Torverhältnis bislang 7:50 (!). Mit zwölf Punkten steht der abgeschlagene Tabellenletzte immer noch auf der Marke, die schon am letzten Spieltag der Vorrunde gegolten hatte.

Unter diesen zwölf Punkten waren auch jene drei, die Geesdorf am 13. Spieltag mit dem 2:1 in Neumarkt geholt hatte. Lediglich nochmals weitere drei Punkte hatte es am 14. Spieltag durch einen Heimsieg gegen den Würzburger FV gegeben.

Jene Würzburger (Gastgeber des ASV am 33. Spieltag) und eben jetzt die Geesdorfer hat ASV-Trainer Rühl als Gegner ausgemacht, gegen die es zusammen mit dem Nachholspiel in Cham (3. Mai, 19 Uhr) und dem Heimspiel am 31. Spieltag gegen Jahn II noch Chancen auf Punkte gibt. Auch wenn Rühl mittlerweile für seinen Zweckoptimismus bekannt ist: In den anderen Restaufgaben am 32. Spieltag daheim gegen Gebenbach (aktuell noch Erster; 13. Mai) sowie am 34. Spieltag (27. Mai) daheim gegen den dann wohl schon als Meister feststehenden FC Eintracht Bamberg I ist der ASV in einer krassen Außenseitersituation.

Nun geht es am regulären 30. Spieltag erst einmal nach Geesdorf.

Gute Voraussetzung

Der ASV-Trainer hat seine Spieler davor gewarnt, so in dieses Spiel zu gehen, als ob automatisch ein lockerer und zudem hoher Auswärtssieg herausspringen werde. Bei einem Erfolg wären aber jene 39 Punkte erreicht, die eine gute Voraussetzung für den Klassenerhalt böten. Das liegt auch daran, dass der ASV gleich gegen drei hinter ihm auf Relegationsplätzen stehende Mannschaften jeweils den Direktvergleich gewonnen hat. Das war gegen Bayern Hof (derzeit 14.), Don Bosco Bamberg (15.) und TSV Großbardorf (16.) gelungen. Bei Punktgleichheit mit einem oder mit mehreren dieser Teams hätte der ASV also entscheidende Trümpfe in der Hand.